Was war da denn los bitte? Was für ein Spiel am vergangenen Samstag im Sportzentrum Cottbus. Die Cottbus Crayfish empfingen die Berlin Rebels Prospect und gewannen knapp mit 36:34
Wer am vergangenen Samstag im Sportzentrum Cottbus war, um sich das Spiel unserer Cottbus Crayfish gegen die Berlin Rebels Prospect anzuschauen, der weiß nun warum American Football „Der geilste Sport“ der Welt ist.
Pünktlich um 16:00 Uhr war Kickoff der Partie und die Gäste bekamen das Angriffsrecht in Ihrem ersten Drive. Der Kickoff flog über die Endzone der Berliner hinaus und diese starteten mit einem Touchback an der eigenen 25 Yard Linie. Mit einer guten Kombination aus Pass & Run Plays arbeiteten sich die Gäste bis an die 30 Yard Linie der Cottbusser vor, ehe dann eine Interception unserer Nr. 12 Nico Hermes den Drive der Berlin Rebels stoppte.
Allerdings war der erste Drive der Cottbus Crayfish sehr schnell gestoppt und man musste sich durch einen Punt, der bis an die Berliner 25 Yard Linie ging, wieder vom Angriffsrecht trennen.
Erneut arbeiteten sich die Rebels mit Kombination aus Pass & Run Plays über das Feld. In der Redzone (15 Yardline) der Cottbuser angekommen, war es schließlich ein gut getimter Pass über 15 Yard in die Endzone der Crayfish und das Scoreboard zeigte erstmals Punkte (00:07 / PAT Good).
Mit diesen ersten Punkten ging es dann auch schon direkt ins 2. Quarter der Partie.
Nun kam die Partie so richtig ins Rollen. Der Kickoff-Return wurde durch die Cottbus bis an die eigene 40 Yard Linie zurück getragen und bereits ein Spielzug später konnten die Fans der Krebse jubeln.
Durch ein perfektes Blocking unserer Offense Line öffnete sich für den RB Nr. 20 C. Davidson ein riesiges Loch in der Abwehrreihe der Berliner, der dadurch ungehindert über 60 Yard in die Endzone der Rebels marschieren konnte. Der Extrapunkte durch unseren Kicker Nr. 21 R. Goldhammer war gut, und auf der Ergebnistafel stand es 07:07.
Ein erneuter Touchback sorgte für den Start der Rebels an der eigenen 25 Yardline im nächsten Drive, der aber ziemlich schnell zu Ende gehen sollte, als man sich per Punt vom Ball trennen musste.
Oder eben auch nicht !!!
Der Punt landete an der Cottbus 10 wo er vom Returner aufgenommen werden sollte. Diesem rutschte das Leder durch die Arme und war somit ein freier Ball. Nun kam was in diesen Situationen meistens passiert, ein riesiges Knäul aus Menschen, die um ein Ei aus Leder kämpfen. Nachdem die Schiedsrichter den Haufen entwirrt hatten, stand fest die Rebels haben den Ball recovered und somit einen neuen ersten Versuch in der Redzone der Cottbuser.
Fast wäre der Cottbuser Abwehrreihe eine erneute Interception gelungen, eh die Rebels im 3.Versuch durch einen 10 Yard Run, des ehemaligen Cottbuser RB Byron Jackson, zum Touchdown in der Endzone landeten. Der Extrapunkt war gut und das Scoreboard zeigte 07:14 für die Gäste.
Nachdem Kickoff kämpfte sich unsere Offensive wieder Stück für Stück übers Feld und stand schließlich an der 10 der Berliner. Erneut war es Running Back C.Davidson (Nr.20) der nach einem Shuffle Pass in die Endzone der Rebels sprintete und somit für den nächsten Touchdown der Crayfish sorgte. Der PAT ging leider daneben und es stand 13:14 für die Gäste.
Bereits im nächsten Drive der Berliner Angriffsreihe wurde der alte Abstand auf der Anzeigetafel wieder hergestellt. An der 3 Yard Linie der Gastgeber angekommen, war es diesmal der Rebels Quarterback mit einem QB Sneak über 3 Yard zum Touchdown (PAT Good) und es stand 13:21.
Aber die Offense der Crayfish ließ sich nicht lange bitten. Im Vorwärtsgang stand man zügig wieder an der 35 der Gäste. Ein Pass zum RB C.Davidson in die Endzone und Touchdown ….. oder auch nicht.
Auf Grund einer Strafe wurde der Spielzug zurückgepfiffen.
Ein letzter Passversuch vor der Halbzeit war unvollständig und somit ging es für unser Team mit einem 13:21 Rückstand in die Halbzeitpause.
Nach der Pause konnte unsere Offense Ihren ersten Drive dann aber in Punkte umwandeln. Im 4. Versuch ging man auf Risiko, und mit einem tiefen Pass über 55 Yard auf WR L.Schmidt (Nr.29) hieß es Touchdown Crayfish.
Eine erfolgreiche 2 PT-Conversion auf Tight-End L.Pannicke (Nr.45) und man konnte das Ergebnis zum 21:21 ausgleichen.
Der erste Drive der Rebels startete nach dem Kickoff-Return an Ihrer eigenen 45. Beim 4.Versuch und noch 1 Yard zu gehen, spielten die Gäste diesen aus. Die Crayfish-Defense hielt und schickte somit die eigene Offensivreihe aufs Feld.
Nur ein Spielzug später hieß es wieder Touchdown Crayfish. Ein weiterer tiefer Pass auf die Nr.12 Nico Hermes über 54 Yard landete in der Endzone. Der Extrapunkt war gut, das Spiel gedreht und die Cottbuser gingen mit 28:21 in Führung.
Der nächste Drive der Rebels war geprägt von vielen Run-Plays. Diese waren allerdings immer wieder erfolgreich zu einem First Down, und so arbeiteten sich die Berliner übers Feld bis an die 2 Yard Linie der Crayfish. Ein erneuter Run von Byron Jackson in die Endzone sorgte für den nächsten TD der Rebels.
Der PAT wurde im 1. Versuch geblockt, aber auf Grund einer Flagge wiederholt. Im zweiten Versuch war der Extrapunkt dann gut und die Gäste konnten mit Ablauf des 3. Quarter auf 28:28 ausgleichen.
Im ersten Drive des 4.Quarter mussten sich die Hausherren dann mit einem Punt vom Ball trennen. Dieser landete an der 8 Yard Line der Berliner, was für unsere Defense eine gute Ausgangsposition herstellte. Mit viel Druck drängte unsere Abwehrreihe die Offense der Berliner bis auf wenige Inches an Ihre eigene Endzone zurück. Der dritte Versuch der Gäste war Incomplete und somit mussten sie sich mit einem Punt vom Angriffsrecht trennen.
Der Punter ging in Position, der Snap erfolgte und ein Pfiff des Referees beendet den Spielzug. Was war passiert?
Nachdem Snap übertrat der Punter die hintere Linie der eigenen Endzone. Dies ist nicht erlaubt und wird somit als Safety gewertet. Dieser Safety bringt 2 Punkte für den Gegner und somit zeigte das Scorebaord 30:28 für die Crayfish.
Zudem erhält das gegnerische Team auch noch das Angriffsrecht und brachte unsere Offense wieder zurück aufs Spielfeld. Bereits im 2. Versuch sorgte die O-Line wieder für ein Loch in der Defensive der Rebels. Mit einem Run über 75 Yard konnte erneut C.Davidson (Nr.20) bis in die Endzone laufen und sorgte für den nächsten Touchdown der Cottbuser. Der PAT ging knapp vorbei und somit baute man die Führung auf 36:28 aus. One Score Game und die Berlin Rebels haben noch genügend Zeit. Spannung pur für die Zuschauer und nichts für schwache Nerven.
Denn bereits mit Ihrem nächsten Drive waren die Gäste wieder im Vorwärtsgang. An der 15 der Crayfish, mussten die Berliner erneut auf volles Risiko gehen. Der 4. Versuch und 5 zum neuen First Down war erfolgreich und die Spannung kaum noch auszuhalten.
Schließlich war es der Quarterback im 3. Versuch der durch einen Lauf für den Touchdown der Berlin Rebels sorgte. Es stand 36:34 …
Mit einer 2 PT-Conversion konnten die Gäste das Spiel nun ausgleichen. Aber unsere Defense stoppte diesen Versuch erfolgreich, und somit blieb es bei der knappen 2 Punkteführung unserer Crayfish.
Mit einem Onside-Kick versuchten die Rebels nun nochmals in Ballbesitz zu kommen. Dieser wurde aber von unserer Nr. 33 Zeljko „Chessy“ Stevanovic gesichert und somit war das Angriffsrecht in den Händen der Crayfish.
Bei einer Restspielzeit von unter 2 Minuten und nur einer Auszeit der Berliner braucht man nur noch die Zeit durch Clockmanagment zu kontrollieren. Dies wurde auch erfolgreich umgesetzt und unsere Cottbus Crayfish konnten die Partie mit einem knappen 36:34 gewinnen. Was für ein Spiel !
Fazit:
Auch wenn es für beide Teams in der Saison 2019 um nicht mehr allzu viel geht, lieferte man sich einen spannenden Kampf bis zur letzten Minute und wollte man unbedingt als Sieger vom Platz gehen. Für die Zuschauer bot sich ein Football Krimi und zeigte mal wieder wie spannend American Football sein kann.
Auch die Szenen nach dem Spiel spiegeln das Zitat „Football is Family“ wieder. Der ehemalige Cottbusser und jetzige Berliner Running Back Byron „Bus“ Jackson wurde von den heimischen Fans vor der Haupttribüne mit viel Applaus verabschiedet. Chapeau an unsere Fans.